Eine neue deutsch-angelsächsische Studie ergänzt die bisher schon bekannten Vorteile des Aufwachsens mit Haustieren und in ländlicher Umgebung. Asthma und allergiebedingte Krankheiten treten demnach mit der weltweit zunehmenden Verstädterung seit Mitte des 20. Jahrhunderts (damals 30% auf heute 55%) häufiger auf.
Doch während die bisherige „Hygiene-Hypothese“ vor allem geringere Infektionsraten verantwortlich machte, schlagen die Forscher den Verlust an Interaktion mit ko-evolutionären Mikroben als Hauptursache vor. Diese „alten Freunde“ verhindern einen Großteil des Versagens der Regulierung unangemessener entzündlicher Immunreaktionen. Die neue Studie weist auch erstmals auf ein erhöhtes Risiko für psychiatrische Störungen – wahrscheinlich aufgrund einer „übertriebenen Immunantwort“ – hin.
Im Rahmen der Studienuntersuchung von 40 jungen Männern überraschte, dass, obwohl ihr Körper eine empfindlichere Reaktion auf Stress zu haben schien, die Männer mit einer haustierfreien Stadterziehung über geringere Stressgefühle berichteten als ihre Kollegen, die auf Bauernhöfen aufwuchsen.