Schnelle Fakten 0 positiv (0 negativ) Blutgruppe / Ernährung
Die Forschung zeigt, dass einige Blutgruppen ein Risiko für die Entwicklung bestimmter Krankheiten oder Zustände darstellen. Menschen mit Blutgruppe 0 haben nachweislich einen höheren Gehalt an Magensäure als Menschen mit anderen Blutgruppen, was die Verdauung von Proteinen und Fetten für diese Gruppe erleichtert. Außerdem haben Menschen mit Blut vom Typ 0 ein geringeres Risiko, an einer koronaren Herzkrankheit zu erkranken, aber ein höheres Risiko für Magengeschwüre. 0-Blut ist insofern einzigartig, als es sowohl A- als auch B-Antikörper in seinem Plasma hat, allerdings nicht auf den Zellen selbst, so dass es die Blutgruppen A und B nicht als fremde Eindringlinge angreift.
Fleisch und tierische Produkte, wie Fisch und Geflügel, stehen bei der Blutdiät Typ 0 ganz oben auf der Liste, da sie angeblich von dieser Blutgruppe gut verstoffwechselt werden, was mit der menschlichen Stammgeschichte (Jäger und Sammler Blutgruppe) zusammenhängen soll. Naturarzt Peter J. D’Adamo hat Diäten auf der Grundlage der Blutgruppe bekannt gemacht, um eine gute allgemeine Gesundheit zu erreichen und das Risiko der Entwicklung bestimmter Krankheiten zu senken, bisher großteils wissenschaftlich unbewiesen. Laut D’Adamo findet eine chemische Reaktion statt, wenn das Blut mit bestimmten Lebensmitteln in Kontakt kommt, insbesondere mit einem Protein namens Lektin.
Eine gute Aufarbeitung zum Mythos Blutgruppendiät wurde von Medizin transparent (Cochrane Österreich an der Donau-Universität Krems) veröffentlicht. Schon von der Theorie her mit Lektinen die zu Blutverklumpungen führen, gibt es jedoch keine wissenschaftliche Grundlage für die Blutgruppendiät. Im Beitrag vom März 2017 haben die Autoren laut Angabe eine Recherche gemacht zu Studien die bis Oktober 2012 (vor)veröffentlicht worden waren; die zwei gefundenen Studien weisen als Veröffentlichung Juli 2013 und Jan. 2014 auf.
Weitere interessante Hinweise in meinbauch.net „Blutgruppendiät – 7 Gründe, warum man lieber die Finger davon lassen sollte“: Die D’Adamo Stammesgeschichte der Blutgruppen ist nicht nur unbewiesen sondern großteils widerlegt, da molekularbiologische Untersuchungen darauf schließen lassen, dass die Blutgruppe 0 sich aus der Blutgruppe A entwickelt hat. Außerdem haben auch Menschenaffen die Blutgruppen 0, A und B. Stiftung Warentest meinte bereits 2005 „Die Rolle der Lektine in der Nahrung wird von D’Adamo erheblich überschätzt, und seine blutgruppenspezifische Ernährung entbehrt jeder Grundlage.“. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) beurteilt die meisten pflanzlichen Lektine als unbedenklich. Die Ermittlung des„Sekretor-Status“ (auch Lewis-Test oder EDTA-Test) oder ein umfassendes Sortiment an empfohlenen ergänzenden Produkten sind teuer. Der empfohlene Eiweißanteil in der Nahrung ist bei den Blutgruppen 0 und B zu hoch. Das kann längerfristig Gicht oder die Bildung von Harnsteinen verursachen. Die Gruppe der „Jäger“ dagegen nimmt auf Dauer zu wenig Kohlenhydrate und Ballaststoffe auf.
Es erstaunt das so wenige Studien zum Thema verfügbar sind, auch im Aug. 2018 sind zu „Blood type diets“ keine interessanten Veröffentlichungen auffindbar. Das z.B. die Magen- und Darmflora (Metabolomik / Stoffwechsel) einen wohl deutlich stärkeren Einfluss auf die Nahrungsaufnahme und diesbezügliche positive und negative Effekte haben (u.a. das Gehirn), scheint durch viele Studienergebnisse in den letzten Jahren ziemlich eindeutig erkennbar.